Die Performance greift verschiedene Referenzen und Geschichten zur NS-Vergangenheit der Stadt Krems auf und setzt sie kollagenartig in Bezug
zur heutigen Stadt.
Im Gefängnis Krems befand sich ehemals das NS-Gefangenenlager Stalag
17B. Die Stadt Krems hatte sich bislang von dem Thema distanziert,
besonders von der sogenannten “Kremser Hasenjagd”.
Kurz vor Ende des 2 Weltkriegs wurden 400 politische Gefangene
“missverständlich” freigelassen und in einer grausamen Jagd im Umkreis
von Krems wieder eingefangen und ermordet.
Als Performance wurde eine Prozession durch Krems veranstaltet. An deren Spitze marschierte eine Person im Hasenkostüm mit einem rotem
Dreieck auf der Brust, dem Symbol für politische Gefangene. Gefolgt wurde er von einer hiesigen Blaskapelle, die den Reaggea-Song
“Stalag” interpretierten, der sich auf einen Film von Billy Wilder zu
dem Gefangenenlager, bezieht.
Im Kern der Prozession wurde eine Nachbildung der "Venus vom
Galgenberg”, einer der ältesten Venusfiguren, die nahe Krems gefunden
wurde wie eine Heiligenfigur vom Gefängnis zum Stadtpark getragen. (Die
Venus erinnert in ihrer Pose an die zum Hitlergruß erhobene Hand.)
Performance mit Konrad Kager, Synaptic Driver Wiener Artfoundation Krems 2011
Im Öl
Ein rot rauchender Haufen Kartoffeln lag auf einem Tisch in einer Wohnstraße in Wien.
Zwei weiß gekleidete Schauspieler schälten die Kartoffeln und wurden dazu von Musik begleitet, welche an Kochsendungen der 80ger Jahre erinnerte.
Sie riefen die zuvor recherchierten Namen der Bewohner der Straße, einen nach dem anderen abwechselnd durch ein Megafon auf, wodurch ein surrealistischer Dialog entstand. Die Nachbarschaft wurde somit mit ihrer scheinbaren Anonymität konfrontiert und wurde zwangsweise Teil des kollektivem Skripts. An Ende der Performance wurden die Kartoffeln zu Pommes frites verarbeitet und dem Publikum serviert. Performance mit Konrad Kager, Ve.Sch, In den Straßen, Wien 2010
Zwei weiß gekleidete Schauspieler schälten die Kartoffeln und wurden dazu von Musik begleitet, welche an Kochsendungen der 80ger Jahre erinnerte.
Sie riefen die zuvor recherchierten Namen der Bewohner der Straße, einen nach dem anderen abwechselnd durch ein Megafon auf, wodurch ein surrealistischer Dialog entstand. Die Nachbarschaft wurde somit mit ihrer scheinbaren Anonymität konfrontiert und wurde zwangsweise Teil des kollektivem Skripts. An Ende der Performance wurden die Kartoffeln zu Pommes frites verarbeitet und dem Publikum serviert. Performance mit Konrad Kager, Ve.Sch, In den Straßen, Wien 2010
Quasi Charkasi
Unter dem Titel Quasi Charkasi wurde ein „Essen“ in einem im selben Gebäudekomplex liegenden Restaurant (Griechenbeisl) zum Mittelpunkt einer vierstündigen Live Performance: mit wechselnden Charakteren as man sich dabei durch die gesamte Speisekarte, während in der Galerie die Live-Projektion zu sehen war.
Ein Pizza-Bote brachte den Zuschauern Essen. Den Speiseraum füllten neben den geladenen Musikern mit traditionellen türkischen Instrumenten, Freunden und Besuchern die Galeristin selbst und letztlich der als Goldener Ritter auftretende Pawel Althamer, der die Ausstellung kuratierte.
Unter dem Titel Quasi Charkasi wurde ein „Essen“ in einem im selben Gebäudekomplex liegenden Restaurant (Griechenbeisl) zum Mittelpunkt einer vierstündigen Live Performance: mit wechselnden Charakteren as man sich dabei durch die gesamte Speisekarte, während in der Galerie die Live-Projektion zu sehen war.
Ein Pizza-Bote brachte den Zuschauern Essen. Den Speiseraum füllten neben den geladenen Musikern mit traditionellen türkischen Instrumenten, Freunden und Besuchern die Galeristin selbst und letztlich der als Goldener Ritter auftretende Pawel Althamer, der die Ausstellung kuratierte.
Verschiedene Kostüme, live Projektion. Video-Performance mit Konrad Kager, curated by, Galerie Dana Charkasi, Wien 2010
Pigalle, oder dabei gehen sie oft sehr hartnäckig
vor, versuchen in verschiedenen Sprachen mit ihnen in Kontakt zu treten
Die vorrangige Idee des
Konzepts Pigalle besteht darin den Ausstellungsraum mittels durch Holz
erbauter Konstruktionen neu zu gestalten. Die räumliche Umsetzung bzw.
bildhauerische Leistung wird durch die Konstruktion von Verästelungen und
Veräderungen, durch die Erbauung von Sackgassen, Nischen, Brücken und
schließlich durch die Gestaltung diverser „Hindernisse“ erzielt, was letztlich
dazu führt, dass der eigentliche Ausstellungs- und Präsentationsraum selbst zur
Installation wird.
Die dadurch zu Stande kommende
Vereinheitlichung des Raums wird zwangsläufig von einem Verfremdungseffekt
begleitet: Pigalle bedeutet demnach sowohl plastisch wie auch
extradiegetisch ein den Raum mit der Synonymhaftigkeit des Erotizismus
durchdringendes Gerüst oder Skelett, das zusätzlich den Charakter
apostrophierter Absurdität dadurch mit sich trägt, dass die Installation in
Kommunikation zu den ausgestellten Objekten tritt.
Pigalle besteht in diesem Sinn leitmotivistisch als verknüpfendes Moment und
existiert als Intimitätskonstruktion letztlich als fragiles Bindeglied zwischen
BetrachterIn und den ausgestellten Einzelwerken. Die stets zentralen Fragen von
Körperlichkeit, Geschlechtlichkeit und deren Anordnung im Raum bzw. deren
räumlicher Existenz formulieren sich erneut.
Ein weiterer Moment der
zumindest auf theoretischer Ebene Betrachtung finden soll, bzw. unter anderem
ausschlaggebend für die Betitelung des Ausstellungsprojekts war, findet sich in
der Verbindung von Intellektuellem Dasein und Amüsement: Das am Montmartre
gelegene Vergnügungsviertel Pigalle war von Mitte des 19. bis Mitte des
20.Jh`s Ansiedlungsort zahlreicher Künstler und Intellektueller – von Hugo zu
Baudelaire, von Picasso zu Breton (um die schillerndsten hervor zu greifen). Pigalle
bedeutet dahingehend auch einen subkulturellen “melting pot“: vom burlesken
Dandytum zu Camp. Von Realismus zu Kubismus zu Surrealismus.
Pigalle ist als Raum einerseits Teil der Installation, gibt andererseits den
ausgestellten Objekten deren Raum vor. Es entsteht so man will ein Raum im
Raum. Folge davon ist unter anderem die Hervorkehrung des ausgestellten Gegenstands,
der in gewisser Weise sowohl mit dem Raum Pigalle verschmilzt, wie auch durch
ihn definiert wird. Die enge Koppelung von Einzelkunstwerk und den das
Kunstwerk präsentierenden und repräsentierenden Raum führt zur Entkoppelung des
klassisch tradierten Verhältnisses eben jener.